Gerhard Siegmann (1911-1989) gehört zur mittleren Architektengeneration des 20. Jahrhunderts. Ausgebildet in den 30 Jahren bei den Architekten Heinrich Tessenow und Paul Schmitthenner verblieben ihm nur wenige unbeschwerte Arbeitsjahre bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges. Der Wiederaufbau des kriegszerstörten Deutschland, besonders Berlins gehört zu den wichtigsten Aufgaben in seinem Werk. Das Gebäude der Berliner Bank in der Hardenbergstraße (1953) und das siebzehngeschossige Wohnhaus »Objekt 1« im Hansaviertel, das Siegmann mit Klaus Müller-Rehm baute, sind seine markantesten Berliner Bauten. Die Minimalisierung von Wohn-und Lebensprozessen war sein besonderes Anliegen. Umfangreich sind seine Designarbeiten. Möbel und Fahrzeuge aller Art in immer neuen Formen beschäftigten ihm sein Leben lang ebenso visionäre Arbeiten für Raumstationen, Stadtentwürfe fürs Wattenmeer und Lebensräume in der Wüste. Gerhard Siegmann hat architekturtheoretische Schriften hinterlassen, die in Auswahl vorgestellt werden.