Thomas Wenzel, Chefdesigner der KPM Berlin, adaptiert die Flugzeugtasse von Marguerite Friedlaender-Wildenhain aus dem Jahre 1931 in neuem Format. Auch die Kaffeetasse in kontemporärer Größe besticht durch die Fusion von Form und Funktion - der Standring der Tasse und die Aussparung der Untertasse greifen wie im Original perfekt ineinander und ergeben ein rutsch- und kippsicheres Duo. In der größeren Neuauflage wird der in der Manufaktur in Berlin am Tiergarten handgefertigte Bauhaus-Klassiker zum funktionalen Alltagsbegleiter. Die Geschichte der Entstehung des Originals ist spannend: Marguerite Friedlaender-Wildenhain (1896-1985) hatte sich an der Bauhaus-Kunstschule zur Keramikerin und Porzellangestalterin ausbilden lassen und arbeitete danach auch für die KPM. Diese kleine Tasse mit der durchbrochenen Untertasse - so kann sie im Flugzeug nicht verrutschen oder umkippen - hat die Künstlerin damals als reine Design-Studie während einer Auftragsarbeit angefertigt, die »Ringmoccatasse« oder »Flugzeugtasse« jedoch wurde nie produziert und nie verkauft. Das Muster aber blieb bis heute in den Werkstätten der KPM erhalten und so bringt die Manufaktur das Geschirr jetzt zum ersten Mal auf den Markt - als Re-Edition anlässlich ihres 260-jährigen Bestehens und als Hommage an die Künstlerinnen und Künstler des Bauhauses. Friedlaender-Wildenhain hat übrigens auch die zeitlosen, schlichten Vasen namens »Halle« für die Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin entworfen. Die Blumengefäße stammen aus der vom damaligen Direktor Günther von Pechmann initiierten Kooperation der KPM Berlin mit der berühmten Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein in Halle, an der die jüdische Künstlerin bis zu ihrer Emigration 1933 lehrte.