Der Berliner Maler Matthias Koeppel, in den 1970er Jahren Mitbegründer der Künstlergruppe »Schule der Neuen Prächtigkeit«, ist bekannt für seine weit gespannten Himmel, unter denen sich deutsche Zeitgeschichte vollzieht. In seinen (Stadt-)Landschaften und Figurenbildern persifliert er politische und gesellschaftliche Be- und Gegebenheiten mit ironischem Unterton. Der schön gemachte Band präsentiert Bilder aus sechs Jahrzehnten. Im Mittelpunkt steht dabei Berlin, von der Nachstellung des »Jüngsten Gerichts« des Lucas van Leyden durch die »Schule der Neuen Prächtigkeit« am Anhalter Bahnhof über West-Berliner Abriss-Szenarien, das große Triptychon zur Maueröffnung bis hin zu Brandenburger-Tor-Motiven im Stil der Klassischen Moderne und neokubistischen Bildern. Zwei mit dem Selbstauslöser aufgenommene fotografische Zyklen verweisen auf das umfassende Spektrum des Künstlers, der auch als Erfinder der Kunstsprache »Starckdeutsch« hervorgetreten ist.