Beim Stichwort Abstrakter Expressionismus fallen sofort Namen wie Jackson Pollock, Willem De Kooning oder Cy Twombly. Die Künstlerinnen dieser Epoche wurden lange nicht beachtet - zu Unrecht, denn sie schufen einflussreiche und eigenständige große Werke, oft unterschätzt an der Seite ihrer männlichen Kollegen. Erst in den letzten Jahren änderte sich die kunsthistorische Sicht auf diese Frauen. Wie zum Beispiel Joan Mitchell (1925-1992), einer Künstlerin, deren außergewöhnliche Karriere sich über mehr als vier Jahrzehnte erstreckte. Sie arbeitete in einer Vielzahl von Medien - darunter Ölmalerei, Pastell auf Papier und Druckgrafik - und sie wird mittlerweile weithin als eine der bedeutendsten Künstlerinnen der Nachkriegszeit anerkannt. Ihr Ansatz der Abstraktion zeichnet sich durch seine Körperlichkeit, den kühnen Einsatz von Farbe und den direkten Bezug zu ihren alltäglichen Erfahrungen mit Landschaften, Menschen, Poesie, Musik und sogar ihren geliebten Hunden aus. Ihre Werke wurden 1951 in der berühmten »9th Street Show« ausgestellt, und sie erwarb sich rasch einen Ruf als eine der führenden jungen Malerinnen des Abstrakten Expressionismus. Anlässlich ihres 125. Geburtstag 2025, wird Mitchells Arbeit mit großen Ausstellungen u.a. im Art Institute Chicago, im New Yorker MoMA, in der Peggy Guggenheim Collection in Venedig oder im Pariser Centre Pompidou gewürdigt.
