Oskar Kaufmann ist einer der bedeutendsten deutschen Theaterarchitekten des frühen 20. Jahrhunderts. In dieser ersten Monographie über sein Gesamtoeuvre werden der Lebensweg des Architekten nachgezeichnet und seine mehr als 60 Bauten, Ausstattungen und Entwürfe typologisch und stilistisch analysiert. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf der Berliner Bautätigkeit des Architekten, doch widmet sich die Verfasserin auch der Emigrationsgeschichte Kaufmanns. In der nach Bauaufgaben getrennten kunsthistorischen Analyse seines Schaffens werden vor allem seine Theaterbauten ausführlich gewürdigt und untersucht. Es zeigt sich, dass Kaufmann mit dem sog. »intimen« Theater einen neuen Bautypus schuf. Seine in den Zwanziger Jahren errichteten Theater und Villen wurden zum Inbegriff des »expressionistischen Rokokos«. Vor allem die in Palästina entstandenen Bauten und Entwürfe reflektieren eine spannungsvolle Gratwanderung zwischen Kontinuität und Wandel. Ein reich bebilderter Katalog mit Baumonographien zu den über 60 Werken des Architekten rundet das Bild ab.