Die 1929 veröffentlichten Novellen der besonders als Dramatikerin bekannt gewordenen Fleisser (1901 - 1974) erschüttern noch heute durch die Präzision der Sprache, ihre Auseinandersetzung mit dem Konservatismus einer kleinstädtischen Umgebung, in ihrem patriarchalischen Familienstrukturen verbunden mit einem repressiven Katholizismus. Ihre literarischen Figuren sind in des Wortes tiefster Bedeutung armselig: gedrückt, dumpfgewordene Geschöpfe, von der Enge erstickt, vom Regiment der verlorenen Hoffnungen gemartert, seelisch verkrüppelt und zurückgeblieben.