Mit »Früh aus zu engem Bett rausgeflohen«, »Hochzeit«, »Die Lehrerin«, »Dann irgendwann«, »Ich laß dich ... «, »Am Spion«, »Lied für die ich es sing«, »Zeitzeuge Jahrgang 00«, »Ballade vom Edelweißpiraten«, »Onkel Richard«, »Trink aus Katrin«, »Glasbruch«, »Tango du Midi«, »Reiter wieder an der schwarzen Mauer«, »Am Strom und bei der Lorelei«, »Eine Strasse«, »Von der Fahne«, »Nach 30 Jahren zurückgekehrt«, »Das Testament«, »Wer jetzt nicht tanzt«, »Väterchen Franz«. Zum 40jährigen Bestehen der Bundesrepublik Deutschland haben die Plattenfirma und der Produzent Jimmy Bowien, die Franz Josef Degenhardt seit mehr als einem Vierteljahrhundert die Treue halten - das sei ausdrücklich erwähnt, weil es nicht selbstverständlich ist, wenn die Umsatzzahlen nicht immerfort steigen -, ein Koppelalbum mit dem Chronisten dieser Republik live aufgenommen. Es enthält viele seiner schönsten Lieder, mitsamt den kappen Kommentaren, mit denen Degenhardt bei Konzerten seine Songs verbindet und den historischen Zusammenhang herstellt. Neu ist nur ein Titel: »Wer jetzt nicht tanzt«. Degenhardt hat sich dem Modischen verweigert, im Text ebenso wie in der Musik. Für junge Rockfans klingt er wie ein Überbleibsel aus einer fernen Zeit. Wer freilich zuzuhören vermag, kann aus Degenhardts Songs eine Menge lernen. Und für Fans des Liedermachers der ersten Stunde erweist sich, wie unverwüstlich die alten Lieder sind: Sie besitzen eine poetische Qualität, die vielleicht erst zur Geltung kommt, wenn man von jenen Inhalten etwas Abstand gewonnen hat, die unter die Haut gehen. (stereoplay)