Philip Glass (*1937) hat sich erst relativ spät in seiner Karriere mit der klassisch-romantischen Form der Etüde beschäftigt. Die ersten zehn Etüden Glass’ erschienen 1994, das zweite Zehner-Set folgte 2014. Glass’ »Etudes« (zu Deutsch: Studien) stehen in einer langen Tradition musikalisch anspruchsvoller Übungsstücke, von Scarlatti über Clementi, Chopin und Debussy bis zu Ligeti und Cage. Jeroen van Veen zählt ohne jeden Zweifel zu den besten Minimal-Music-Experten weltweit. Van Veen schätzt an Glass’ Etüden nicht nur die technischen Schwierigkeiten, sondern vor allem »ihre Herausforderung in Sachen Ausdauer und Konzentration«.