In der Mailänder Scala stand 2010 Verdis Oper »Simon Boccanegra« unter der Leitung von Daniel Barenboim auf dem Programm. Das Werk, dessen Uraufführung 1857 laut Verdi ein Fiasco war, gehört zu seinen weniger populären Opern. Erst mit der Premiere der überarbeiteten Fassung, 1881, kam der lang ersehnte Erfolg. Für die Inszenierung in Mailand standen dem Regisseur Federico Tiezzi namhafte Sänger zur Verfügung: Darunter Plácido Domingo (Simon Boccanegra), Anja Harteros (Amelia) und Ferruccio Furlanetto (Jacopo Fiesco). Plácido Domingo hatte bereits im Tenorfach alles erreicht. Für die Titelrolle Simon Boccanegra wechselte er ins Bariton-Fach. Überzeugend haucht er der anspruchsvollen Rolle Leben und Glaubwürdigkeit ein und begeistert das Publikum mit seiner darstellerischen wie stimmlichen Intensität. Daniel Barenboim, 1942 in Argentinien geboren, ist einer der bekanntesten Musiker der Welt. Seit seinem siebten Lebensjahr feiert er als Pianist große Erfolge und hat sich vor allem als Dirigent bedeutender Orchester weltweit Renommee verschafft. Seit 1992 ist er Generaldirektor der Deutschen Staatsoper in Berlin. Mit dem West-östlichen Diwan-Orchester, das junge Menschen aus Israel und arabischen Ländern zusammenführt, gibt er regelmäßig umjubelte Konzerte in aller Welt, mit denen er auch stets große politische Aufmerksamkeit erregt.