Nur noch die wenigsten jungen Jazzer und Jazzfans kennen Sidney Bechet, einen der Gründerväter des Jazz. Ein unerreichter Stilist des Sopransaxofons, der mit seinen französisch-kreolisch inspirierten Kompositionen die Stiloffenheit im Jazz vorwegnahm. Auf »Petite Fleur« lebt die Musik des Altmeisters im Bigband-Gewand wieder auf. Unverkennbare Bechet Klassiker erscheinen durch Christof Lauers unverwechselbaren Saxofonton und die vielschichtigen Arrangements von Rainer Tempel in völlig neuem Licht. »Es würde keinen Sinn ergeben, Bechet zu kopieren«, erläutert Lauer. »Es geht darum, wie sich das in die eigene Welt fügt, welche Energie daraus entsteht.« Und so lebt der Klangkosmos Bechets neu auf, bauen Lauer, Tempel und die NDR Bigband die in den eingängigen und emotionalen Stücken sozusagen zwischen den Zeilen angelegten Kontraste intelligent und tiefsinnig aus. Die unglaubliche Kraft der fast in Vergessenheit geratenen Bechet Kompositionen und Standards, die dieser bekannt gemacht hat, erhalten durch die vielschichtigen Arrangements von Rainer Tempel neue Bedeutung - Ohrwürmer aber dennoch kunstvoll. Und so ist »Petite Fleur« der beste Beweis, wie lohnend es immer wieder ist, sich die Tradition neu zu erobern. »Im Verein mit der Bigband des NDR unter der Leitung von Rainer Tempel, der die Stücke aus dem Repertoire Bechets neu arrangiert hat, verhilft der Saxofonist Klassikern wie »Honeysuckle Rose« und »Petite Fleur« zu ganz neuer Blüte.« (Jazzthing)