Schostakowitsch und Weinberg bewunderten einander, Weinberg war nicht - wie früher oft angenommen - ein Imitator Schostakowitschs. Weinbergs Musik ist vollkommen eigenständig, emotional tief reichend und von einer melodischen Gabe beseelt, die man bei Schostakowitsch vergebens sucht. Ihr gegenseitiges Sich-Ergänzen illustrieren die vorliegenden Klavierquintette auf Schönste: Oberflächlich haben sie einige Gemeinsamkeiten - beide sind fünfsätzig und stehen in Moll -, doch sind sie musikalisch ansonsten sehr verschieden: Weinbergs op. 18 ist monumental und von ausschweifendem Erzählergestus getragen, während Schostakowitschs op. 57 sich auf barocke und klassische Formen bezieht und eher lyrisch daherkommt. »Beides sind Frühwerke, sie wurden 1940 und 1945 in Moscow uraufgeführt. Beide mit großem Erfolg. Dieser blieb Schostakowitschs Werk seither treu. Aber auch Weinbergs Quintett lohnt das Kennen. Die Realisierungen durch das Szymanowski-Quartett und Matthias Kirschnereit sind untadelig bis zum leisesten Pianissimo.« (FonoForum)