Nirgends blühte im 17. Jh. das musikalische Figurenwesen üppiger als in Deutschland: Musik nicht nur »für die Sinne«, sondern auch »für den Verstand«. Aus der Blockhaftigkeit der deutschen (barocken) Sprache, dem Figurenwesen und der Auseinandersetzung mit den neuen italienischen »Erfindungen« aus der Zeit um 1600 wie Monodie und virtuoser Gesang, Generalbaß, konzentrierter Stil und Mehrchörigkeit bezieht die deutsche Volksmusik dieser Zeit ihre »holzschnittartige« Besonderheit: klar, plastisch und trotzdem raffiniert, nicht »elegant«, sondern nachdrücklich und expressiv mit allen Mitteln. Die bekanntesten Komponisten der Epoche sind Schütz, Schein und Scheidt. Keiner von ihnen ist in diesem Programm vertreten, was vielmehr zeigen soll, dass es neben diesen »drei großen S« eine Vielzahl hervorragender Musiker gegeben hat. Es spielt das Ensemble Musica Fiorita. CD mit Booklet. (Text dt., engl., franz.)