Mit dem Gemälde »Das Liebespaar« malte Otto Mueller im Jahr 1919 eines der Hauptwerke des Expressionismus in einem Stil den Erich Heckel als «sinnliche Feinfühligkeit charakterisierte. Mueller stellt »Das Liebespaar« hintereinander und erreicht dadurch, dass sie ab der Hüfte eine Einheit bilden. Lustvoll zurückgelehnt präsentiert die junge Frau ihren schlanken Körper, unter der aufknöpften Bluse. Die verschlungene Choreografie der Arme und die Anordnung der Figuren übernimmt Mueller von einer Federzeichnung Dürers, die dem Bild eine zusätzliche Bedeutungsebene zufügt. Das Blatt zeigt Adam und Eva als Rückansicht, in einer identischen Aufstellung. Vor ihnen ist der Baum mit der Schlange, Eva und Adam halten gemeinsam den bereits angebissenen Apfel in den Händen: Es ist der Augenblick der Erkenntnis. Nach einer Lithografenlehre in Görlitz und dem Besuch der Kunstakademie in Dresden. 1908 zog Otto Mueller schließlich nach Berlin und kommt dort in Kontakt mit dem Bildhauer Wilhelm Lehmbruck, dem Lyriker Rainer Maria Rilke und dem Expressionisten und Brücke-Mitbegründer Erich Heckel. Über seine Malerei bekannte Mueller: »Hauptziel meines Strebens ist, mit größtmöglicher Einfachheit Empfindungen von Landschaft und Mensch auszudrücken.« 1933 vom Museum der bildenden Künste in Leipzig erworben, wurde das Bild 1937 im Zuge der nationalsozialistischen Aktion Entartete Kunst konfisziert. Das Gemälde konnte 1995 aus deutschen Privatbesitz zurückerworben werden und kehrte damit an seinen angestammten Ort zurück. (Original Museum der bildenden Künste Leipzig) Dieser Dietz-Giclée-Druck aus dem »Tempel des Kunstdrucks« hat die Aura des Originals: Das digitale Bild diente als »Rohling«, welcher durch jahrzehntelange handwerkliche und künstlerische Erfahrung und Arbeit eine im Siebdruck veredelte Oberfläche erhielt. Die Einbeziehung moderner Technik ermöglicht es, hochwertige Gemälde-Reproduktionen zu relativ günstigen Preisen anzubieten.
