Als Erinnerungsbild ihrer Tochter gab Leopoldine Wittgenstein 1904 das Bildnis bei Gustav Klimt (1862-1918) in Auftrag. Die Hochzeit mit dem amerikanischen Fabrikanten Jerome Stonborough stand bevor und damit der Auszug der Tochter aus dem Wiener Palais. Das Bild zeigt Margarethe Stonborough-Wittgenstein lebensgroß in einem Samt-Moirée-Kleid aus der Wiener Werkstätte. Ein zarter Spitzenschlang schlingt sich locker um ihre Arme. Dadurch, dass Klimt nicht zwischen Fußboden und Wand unterscheidet, gibt er der Figur eine schwebende Leichtigkeit, die mit dem duftigen Kleid korrespondiert. Bis zur Höhe der gefalteten Hände wirkt die Dargestellte flächig. Stark kontrastierend dazu setzte der Maler die plastisch wirkende Büste mit kräftiger Schulterpartie, Schwanenhals und dem schönen Kopf vor teilweise gemusterte Farbfelder. Der wache Gesichtsausdruck mit den großen, konzentriert blickenden Augen und dem leicht geöffneten Mund spiegelt den Charakter der als hochintelligent und durchsetzungsstark beschriebenen Margarethe Stonborough-Wittgenstein wider. Die Schwester und wichtige Vertraute des Philosophen Ludwig Wittgenstein studierte Mathematik und Physik. Das Bildnis der Margarethe Stonborough-Wittgenstein zählt zu den drei schönsten Frauenporträts Gustav Klimts (1862-1918). Der Maler hielt es für eines seiner besten Bildnisse und wählte es deshalb wiederholt aus, um es auf internationalen Ausstellungen zu zeigen. Seit 1960 befindet sich das Meisterwerk im Bestand der Neuen Pinakothek in München. Dieser Dietz-Giclée-Druck aus dem »Tempel des Kunstdrucks« hat die Aura des Originals: Das digitale Bild diente als »Rohling«, welcher durch jahrzehntelange handwerkliche und künstlerische Erfahrung und Arbeit eine im Siebdruck veredelte Oberfläche erhielt. Die Einbeziehung moderner Technik ermöglicht es, hochwertige Gemälde-Reproduktionen zu relativ günstigen Preisen anzubieten.