Dieses hellenistische Relief zeigt die drei Chariten bzw. Grazien, Töchter des Zeus und regelmäßige Gefährtinnen von Aphrodite, die Göttin der Liebe. Aglaia (die Strahlende) steht für Schönheit, Euphrosyne (die Frohsinnige) für Freude und Thalia (die Blühende) für Fülle und Glück. Sie scheinen hier fast zu tanzen. Dieser lebendige Stil und die suggerierte rhythmische Bewegung sind charakteristisch für diese Epoche in der spätgriechischen Bildhauerkunst. Die drei Grazien waren ein beliebter Gegenstand der bildenden Kunst jeder Zeit. Sie wurden meist unbekleidet und einander umarmend dargestellt; zu finden sind sie zum Beispiel auch auf einem Fresko im antiken Pompeji. Eins der bekanntesten Gemälde, das die drei Grazien zum Thema hat, wurde zwischen 1053 und 1505 von Raffael gemalt.