Vor über 100 Jahren zog August Macke mit Frau, Kindern und Kindermädchen von Bonn nach Hilterfingen an den Thuner See um. »Es ist fast zu schön hier«, schrieb er im Oktober 1913 an seinen Mäzen Bernhard Koehler. Diese Zeit von Oktober 1913 bis Ende Mai 1914 in derSchweizbrachten einen künstlerischen Wendepunkt. Unter dem Eindruck von Robert Delaunays Fensterbildern, auf denen dieser seine Motive in farbige Rauten zerlegt, entstehen farbintensive Gemälde. Das Bild »Sonniger Weg« war eines der ersten dieser Werke und zählt heute zu den Hauptstücken des Künstlers. Das elegant gekleidete Paar steht eng beieinander. An das dünne Geländer gelehnt, genießen sie den Ausblick auf den See. Im Hintergrund sieht man eine Kinderfrau, an der Hand ein Junge im Matrosenanzug. Durch den leuchtend roten Weg, der sich wie ein Flammenband durch die rechte Bildhälfte zieht, bekommt das Bild etwas Bedrohliches. 1933 gibt Elisabeth Erdmann-Macke das Bild als Leihgabe an die Nationalgalerie Berlin. Anders als die weiteren Arbeiten Mackes in der Sammlung, entgeht das Bild der Beschlagnahmung durch das NS-Regime. Der damalige Direktor Eberhard Hanfstaengl gibt es 1937 an den Nachlass zurück. Seit 1976 zählt es zum Bestand des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster. Original: LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster. Dieser Dietz-Giclée-Druck aus dem »Tempel des Kunstdrucks« hat die Aura des Originals: Das digitale Bild diente als »Rohling«, welcher durch jahrzehntelange handwerkliche und künstlerische Erfahrung und Arbeit eine im Siebdruck veredelte Oberfläche erhielt. Die Einbeziehung moderner Technik ermöglicht es, hochwertige Gemälde-Reproduktionen zu relativ günstigen Preisen anzubieten.