München 2008. Wir stellen uns das frühe und hohe Mittelalter meist als wohlgeordnete hehre Welt vor und übersehen dabei die vielen Widersprüche, die es gibt. Zu den Bildern der Apostel gesellen sich Darstellungen fremder heidnischer Mächte; fast unbekleidete Bademädchen in einer Bibel erinnern an heutige Pin-up-Girls aus Zeitschriften. Das Buch stellt Werke vor, die Unterhaltsames bergen, das in seiner Tragweite oft im Nachhinein von heutigen Interpreten reduziert wird. In der religiösen Kunst gibt es mitunter Überraschendes, das gegen die Norm verstieß, aus Konzessionen resultierte oder sich gegen jeweils herrschende Zielsetzungen sperrte. Feierliches und Komisches, Christliches und Heidnisches gehen häufig in der mittelalterlichen Kunst ineinander über.
