Das Bild vom »finsteren Mittelalter« steckt nach wie vor in unseren Köpfen, obwohl jene Zeit zwischen dem Untergang des Römischen Reiches und der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus vor allem in Deutschland seit dem Ende des 18. Jh’s. romantisch verklärt wurde. Die Autoren lassen sich in ihrem Buch von keinem Vorurteil leiten. Sie spüren die historische Wirklichkeit gerade an den klischeebehaftetsten Symbolen des Mittelalters auf: den Burgen - und das in einer Region, die man hierzulande kaum mit beredten Zeugnissen von Rittertum, höfischem Leben und neuzeitlicher Burgenromantik in Verbindung bringt. Aber das Friaul, jene Übergangslandschaft zwischen dem Südrand der Alpen, dem Nordrand der Adria und den slowenischen Karstgebirgen, ist seit jeher ein europäischer Korridor, der Ost und West, Nord und Süd miteinander verbindet.