Die Gattung Buchmalerei, die im Mittelalter eine Blütezeit erlebt hatte, verschwand ab der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert langsam aus der Kunstlandschaft, um schließlich bis 1540/50 weitgehend auszusterben. In dieser von der Forschung bislang vernachlässigten Spätzeit des Mediums konnten sich nur noch wenige Werkstätten behaupten. Die wichtigsten Zentren für Buchmalerei im deutschsprachigen Raum waren damals noch die Städte Augsburg und Nürnberg. Daneben wurden auch einzelne Werkstätten von Tafelmalern in Lauingen, Nördlingen, Regensburg und Landshut fassbar, die gelegentlich Buchmalerei betrieben. »Merkl ist ein erstaunliches Buch gelungen, das geradezu als Handbuch der Buchmalerei gelten kann. Der Mut, sich auf ein solch kaum überschaubares und bislang auch kaum überschautes Gebiet einzulassen, hat sich gelohnt.« (FAZ)