Bruce Springsteens Lyrics erscheinen zusammengenommen als Kapitel eines großen amerikanischen Romans, den er in den 1970ern begonnen hat und der in diesem Buch nachvollzogen wird. Kritiker halten den »Chronisten des amerikanischen Alltags« (Der Spiegel) und seine Lyrics inzwischen für ebenso wichtig für die amerikanische Literatur wie die Werke von Fitzgerald, Carver oder Whitman. Anders als Bob Dylan versteckt sich Springsteen nicht hinter immer neuen Masken, er erzählt unverstellt von dem »American Dream« und seinen Schattenseiten - von der Provinz, von der Flucht aus ihr und dem Sog der Freiheit, von den Chancen der Selbstsuche wie auch von Armut, Rassismus oder Polizeigewalt. Leonardo Colombati entschlüsselt überraschende Hintergründe und Einflüsse. Die Wucht von Springsteens Bildern wie auch die leisen Erschütterungen in seiner Sprache macht Heinz Rudolf Kunze in seinen kongenialen Übersetzungen erfahrbar.