»Geschichte der O« von Pauline Réage ist das Skandalbuch schlechthin: Die Chronologie der Versklavung einer Frau aus ihrem eigenen Wunsch heraus wirft auch heute, 70 Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung, Fragen zum Verhältnis von Liebe und Unterwerfung, von Freiheit und Hörigkeit, von Begeisterung und Zwang auf. Die titelgebende O und ihre Ausbildung zum idealen Sadomaso-Sub und zum regelrechten Besitz ihres Herren ist aufrüttelnd und vollkommen tabulos. Von vielen als gefährliche Exzess-Pornographie verschrien, sehen andere in diesem Werk ein Paradebeispiel der anspruchsvollen erotischen Literatur. Guido Crepax macht sich den Roman gewohnt virtuos zu eigen, indem er eine originalgetreue, durch seine Zeichenkunst jedoch ungleich intensivere Adaption vorlegt - maßlos, betörend und extrem.