»Nicht, dass ich mich für einen Maler hielte, aber das Malen ist wunderschön. Man hat nachher nicht, wie beim Schreiben, schwarze Finger, sondern rote und blaue.« Zu Malen begann Hermann Hesse als Autodidakt erst mit 40 Jahren und schuf ein umfangreiches Werk an farbintensiven Aquarellen. Thematisch konzentrierte er sich auf Landschaften seiner italienischen Wahlheimat im Tessin. 1919 hatte sich Hesse im Dörfchen Montagnola, oberhalb des Luganer Sees, niedergelassen. Hier entstanden auf Wanderungen Bleistiftskizzen oder kleine Aquarelle der Umgebung. Bis heute begehrt sind aber vor allem auch seine illustrierten Handschriften von Gedichtzyklen. Sie veranschaulichen, dass für Hesse Malen und Schreiben nun fast gleichwertig nebeneinander hergehen, sich durchdringen und gegenseitig befruchten. Dieser Kalender ergänzt die Aquarelle mit Hesses Stellungnahmen zum Thema Krieg und Frieden.