Die Arbeitsweise der päpstlichen »Kanzlei« im frühen Mittelalter ist erst in Ansätzen geklärt. Die unlängst von Harald Zimmermann veranstaltete Edition der päpstlichen Privilegien zwischen 896 bis 1046 eröffnete die Möglichkeit, an einem geschlossenen Urkundencorpus ein bislang besonders vernachlässigtes Thema zu bearbeiten: die Sprache der frühen Papstprivilegien. Frühere Arbeiten auf diesem Gebiet waren durch ein isoliertes Nebeneinander der einzelnen Fachdisziplinen gekennzeichnet. Die Studie versucht demgegenüber, sprachwissenschaftliche Kategorien für die diplomatische Analyse zu nutzen und damit Urkundenforschung und Mittellateinische Philologie enger aneinander zu binden. (Thorbecke)