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Zedler - Grosses vollständiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Künste, Welche bishero durch menschlichen Verstand und Witz erfunden und verbessert worden.

2. ADEVA-Nachdruck

Grosses vollständiges Universal-Lexikon aller Wissenschaften und Künste. 2. ADEVA-Nachdruck der Ausgabe Halle und Leipzig 1732-1750 einschließlich der 1751-1754 erschienenen 4 Supplementbände von Carl Günther Ludovici. Insgesamt 68 Bände, rund 67.000 Seiten und über 800.000 Stichwörter, Format 16,5 x 25,5 cm, Leinen.

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Die Menschheit hat über die Jahrhunderte ein riesiges Wissen aufgehäuft, vor allem in den letzten zweihundert Jahren. Im Kopf des einzelnen Menschen ist davon aber nur ein verschwindender Bruchteil gespeichert. Würden wir wie Robinson auf eine Insel verschlagen, müßten wir erschreckt konstatieren, wie wenig wir allein über unsere natürliche Lebensumwelt wissen. Seit es Menschen gibt, besteht das Problem der Wissenstradierung. Als der Umfang des Wissens zu groß wurde, um auswendig gelernt zu werden, ging man dazu über, es schriftlich niederzulegen, auf Schrifttafeln, auf Schriftrollen, in Pergamentcodices, schließlich in gedruckten Büchern. Die Bibliothek von Alexandria verwahrte um die Zeitenwende rund 700.000 Bücher (oder Schriftrollen). Eine solche Datenfülle wird erschlossen durch Kataloge, Bibliographien und Lexika oder Enzyklopädien. In dem griechischen Wort »Enkyklopaidaia« kommt ein abendländisches Bildungsideal zum Ausdruck. Es meint den »Bildungskreis«, den ein freier Mann durchlaufen haben sollte, bevor er sich seiner beruflichen Ausbildung zuwendet. Das hat mit »Studium generale«, mit »Allgemeinbildung« zu tun, Werte, die heute nicht mehr sehr hoch im Kurs stehen. Im der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde mit dem Universal-Lexikon des Verlegers Johann Heinrich Zedler der letzte erfolgreiche Versuch unternommen, das gesamte Wissen der Zeit in einem Werk zu bündeln. Das Unternehmen wuchs sich auf immerhin 68 Foliobände aus! Der »Zedler« war das letzte Glied einer Entwicklungskette, die mit Varros »Disciplinarum libri IX« im 1. Jahrhundert v. Chr. ihren Anfang nahm. Als man im 19. Jahrhundert noch einmal den Versuch einer universalen Enzyklopädie wagte, scheiterte man zwangsläufig. Der »Ersch-Gruber«, so heißt dieses Werk, begann 1818 und mußte 1889 mit dem 167. Bd. Eingestellt werden. Die Menge des Wissens war einfach zu groß geworden, um in ein Alphabet gebracht werden zu können. In der Zeit nach Zedler entstanden die vielen auf einzelne Fachgebiete beschränkten »Realenzyklopädien« für die Wissenschaft. Daneben entwickelten sich aus dem Hübner’schen »Zeitungslexikon« unsere modernen »Konversationslexika« für die »gebildeten Stände«. Johann Heinrich Zedlers Universal-Lexikon aller Wissenschaften und Künste nimmt in der langen Geschichte der Enzyklopädien einen bedeutsamen Platz ein. Das 1732 bis 1754 erschienene monumentale Werk ist nicht nur das größte je abgeschlossene deutschsprachige Lexikon, sein unschätzbarer Wert liegt in dem hohen Maß an Genauigkeit und Zuverlässigkeit. »Der Zedler« informiert in insgesamt 68 Bänden umfassend und überaus detailreich über das gesamte Wissen seiner Zeit. Die genauen Beschreibungen und Ausführungen auf den verschiedensten Wissensgebieten sind von bleibendem kulturhistorischen Wert. Es finden sich hier auch Nachrichten, die sonst nirgendwo nachgeschlagen werden können. Daher wird er auch heute noch von zahlreichen Forschern und Wissenschaftlern hochgeschätzt und immer wieder konsultiert. Umfassend und in der selbstsicheren Wissenschaftlichkeit des 18. Jahrhunderts, ohne Zwang zu einer knappen, allzu sparsamen Aussage und unglaublich reich an heute zum Teil kaum anderswo auffindbaren Details informiert das größte aller jemals zu Ende geführten deutschsprachigen Universal-Lexika über das gesamte Wissen der spätbarocken Epoche. Ausführliche Zitate antiker, mittelalterlicher und neuzeitlicher Quellenwerke wechseln mit Anekdotischem. Historische und genealogische Angaben sind mit reichen Berichten über Volksmeinungen, über Wunder und seltsame Ereignisse, über Rechtsgeschichte und nachlebende magische Traditionen vermischt, obwohl der Geist der Aufklärung sich bereits mehr und mehr durchzusetzen beginnt. Dies ungefähr ist das geistige Profil jenes Lexikon-Giganten, der unter dem Namen seines Herausgebers, Johann Heinrich Zedler (1706-1751), noch heute von allen Bibliothekaren und Historikern hochgeschätzt und immer wieder konsultiert wird. Die monumentale Enzyklopädie, deren barocker Titel in phänomenaler Umständlichkeit eine ganze Seite füllt, erschien erstmals zwischen 1732 und 1754. Sie umfaßt rund 67.000 Seiten mit über 800.000 einzelnen Stichworten - in der Tat ein »barocker Monumentalbau«, der das gesamte Wissen seiner Zeit mit unglaublicher Akribie und spätbarocker Gelehrsamkeit darbietet. Es handelt sich um weit mehr als um ein Kuriositätenkabinett des 18. Jahrhunderts, wenn auch viel Kurioses darin zu finden ist. Der »Zedler« ist »das große Sammelbecken des Wissens bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts«. Wenn hier eine Information nicht auffindbar sein sollte, die in einem Werk dieser Epoche erwartet werden kann, dann hat es meistens gar keinen Zweck, anderswo nachzuschlagen. Tatsächlich gibt es in diesem Berg von Informationen immer noch Entdeckungen in den verschiedensten Gebieten zu machen: Ethnohistorie und Entdeckungsgeschichte, Volksglaube und Volksmedizin, Familiengeschichte und Numismatik, Ortsgeschichte, Geographie und Völkerkunde, Rechtswissenschaft/Rechtsgeschichte, Medizin/Medizingeschichte, Philologie und Linguistik, Geologie und Montanistik, Mythologie, Literaturgeschichte, Geschichte der Philosophie, Musikgeschichte, Chemie, Physik, Astronomie, Kunstgeschichte, Volkskunde, Zoologie, Jagd und Fischerei, Mathematik - kurz Kulturgeschichte im weiteren Sinn - hier bietet der »Zedler« ein reiches Spektrum von Daten, Informationen, Historien und Legenden, das bisher auch nicht andeutungsweise ausgewertet worden ist. Zedlers Lexikon erhob den vom barocken Sammeleifer geprägten Anspruch, das gesamte Wissen seiner Zeit zu vereinigen. Neben der Materialfülle besticht das Werk noch heute durch seine Genauigkeit und Zuverlässigkeit. Um dieses Ziel zu erreichen, bediente sich der Verleger eines Stabes von Redakteuren, die als verantwortliche Sachbearbeiter für ihre Spezialgebiete wirkten. Die Koordination, Aufsicht und die meisten Schreib- und Korrekturarbeiten übernahm dabei ein Hauptredakteur. Die ersten beiden Bände betreute Jacob August Franckenstein, danach übernahm Paul Daniel Longolius diese Aufgabe. Ab Band 19 zeichnete Carl Günther Ludovici für den Inhalt des Lexikons verantwortlich, der das Mammutprojekt auch zum Abschluss brachte. Da mit Zedler gleichzeitig die neue, später auch von Brockhaus, Herder oder Larousse gepflegte Sitte begann, das Verlagshaus und nicht mehr einen Verfasser oder Herausgeber mit dem Werk zu identifizieren, ist über die eigentlichen Autoren der Artikel nur wenig bekannt. Bereits unter den Zeitgenossen machten Gerüchte über mögliche »Mitarbeiter« die Runde. Genannt wurden dabei auch prominente Namen wie Johann Burckhardt Mencke, Johann Heinrich Rother oder Johann Christoph Gottsched. Valide Nachweise ihrer Tätigkeit konnten jedoch bis heute nicht erbracht werden. Jacob August Franckenstein (1689-1733), war Hauptredakteur der Bände 1 und 2. Als Sohn des Juristen und Historikers Christian Gottfried Franckenstein erwarb Jacob August 1713 in Leipzig den Magistergrad der Philosophie sowie vier Jahre später den Doktortititel in Jura. Von 1721 bis 1732 war er Professor für Natur- und Völkerrecht an der Universität von Leipzig. Im Jahre 1731 wurde ihm von Johann Heinrich Zedler die Leitung der Redaktion des Universallexikons angetragen. Unter seiner Führung erschienen die ersten beiden Bände, doch nach zwei Jahren kam es zum Zerwürfnis zwischen den beiden und Franckenstein schied aus der Redaktion aus. Zwei Monate später starb Jacob August Franckenstein. Sein Nachfolger wurde Paul Daniel Longolius (1704-1779). Er studierte gemeinsam mit Carl Günther Ludovici, war Hauptredakteur der Bände 3 bis 18 von 1733 bis 1739; sein Nachfolger war Carl Günther Ludovici. Carl Günther Ludovici (1707-1778), Sohn des Theologen und Orientalisten Christian Ludovici, studierte gemeinsam mit Paul Daniel Longolius, war Hauptredakteur der Bände 19 bis 64 und der Supplementbände 1 bis 4 (1739-1754). Das Universal-Lexikon war ursprünglich auf etwa 12 Bände, später auf 24 Bände, angelegt. Im Laufe der Jahre wuchs es ständig an, bis es schließlich die stattliche Zahl von 64 Bänden und 4 Supplementbänden erreichte, die sämtlich in relativ kurzem Zeitraum veröffentlicht wurden. Aus moderner Perspektive, die an hohe Auflagenzahlen und industrielle Fertigungsverfahren gewöhnt ist, erscheint diese Leistung bemerkenswert, weil sich die Tätigkeit der Schriftsetzer und Buchdrucker seit Gutenbergs Erfindung kaum nennenswert vereinfacht hatte. Das Lexikon wurde mit der herkömmlichen Druckerpresse gedruckt, so wie man Bücher auch in den Jahrhunderten zuvor gedruckt hatte. Gleichwohl war das Buchdruckergewerbe technisch und organisatorisch dazu in der Lage, derartige Großaufträge zu realisieren. Eine besondere Rolle bei der Herstellung des Zedler spielte die Waisenhausdruckerei in Halle. Der Reprint des Zedlers von der Akademischen Druck- und Verlagsanstalt Graz/Austria (ADEVA) ermöglicht es Bibliotheken und Interessierten, dieses bedeutende Monumentalwerk vollständig in ihre Bestände aufzunehmen oder, falls ein wertvolles Zedler-Original vorhanden ist, dieses vor Beschädigung durch Benützung zu schützen. Aufgrund der großen Bedeutung dieser unerschöpflichen Enzyklopädie wurde der Zedler ein zweites Mal nachgedruckt. Keine renommierte Bibliothek kann es sich leisten, auf diese Enzyklopädie der Superlative zu verzichten. Nur wenige Bibliotheken auf der Welt können sich rühmen, ein Zedler-Original unter ihren Schätzen stehen zu haben. Vielfach ist dieses Monumentalwerk der Lexikographie auch nur lückenhaft vorhanden. In jedem Fall ist es aber ein unbestrittenes Risiko, vorhandene Originalbände Benutzern zu überlassen, zu groß ist die Gefahr, dass dabei Bände beschädigt werden.

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