Bekanntlich sind die Konzepte der Kunstgeschichte zu großen Teilen im 19. Jahrhundert entwickelt worden. Das erschwert heute den Dialog mit vielen wichtigen Nachbardisziplinen. In dieser Situation soll das Konzept »Medium«, das dem ausgehenden 20. Jh. angehört, helfen, den kunstgeschichtlichen Diskurs mit dem gegenwärtigen Bewusstseinsstand mindesten in denjenigen Kulturwissenschaften zu verknüpfen, die sich mit Kommunikation befassen. Das bedeutet, dass die Fragen nach Gebrauch und Wirkung der Objekte im Mittelpunkt stehen. Wichtige Voraussetzungen für einen solchen medial turn der Kunstgeschichte waren die Arbeiten Hans Beltings aus den 80er Jahren. Wenn Belting allerding vom Idealbild eines Mediums ausging (»das Kultbild«) und dessen Geschichte zu schreiben suchte, so steht dem in den hier vorgelegten sechs Fallstudien eine empirisch ausgerichtete Methodik gegenüber.