Geboren gegen Ende des 19. Jahrhunderts, war die Tamara de Lempicka auf der Flucht vor der russischen Revolution nach Paris gekommen, wo sie rasch als Malerin Fuß fassen und in dem Jahrzehnt zwischen 1925 und 1935 die größten künstlerischen Erfolge ihres Lebens feiern konnte. Berühmt vor allem wegen ihrer glamourösen, eine kühl-erotische Eleganz ausstrahlenden Porträts von zahlreichen Persönlichkeiten der vornehmen Gesellschaft, war Tamara de Lempicka eine exaltierte, schillernde Figur, die besonders auch ihr eigenes Privatleben in ihre fabelhaften Inszenierungen miteinbezog. Gleichwohl gehört sie zu den am meisten übergangenen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Aufgrund bisher ungesichteter Archiv- und Quellenmaterials ist es der Autorin Laura Claridge gelungen, etwas mehr Licht in eine der spektakulärsten Künstlerbiographien des 20. Jahrhunderts zu bringen. »Ihre Schönheit, ihre Bisexualität und ihre Porträts der Schönen und Reichen ließen Tamara de Lempicka keinen Platz finden im vorgefertigten Layout der Kunstkritiker. Also wählte sie Ausschweifung und Ironie.« Wolfgang Joop