Sozialistischer Realismus sowjetischer Provenienz klingt manchen immer noch wie ein Schimpfwort! Dass es sich jedoch keineswegs nur um einen monolithischen, starren Propagandastil handelt, wird dabei übersehen. Der vorliegende Band trägt dem erstmals und umfassend Rechnung. Zur Maxime wurde die soziale Rolle der Kunst erklärt, die die Wirklichkeit wiedergeben und verbessern sollte, dezidiert gerichtet gegen die westliche, »dekadente« Moderne. Verfolgt wird die Geschichte des Sozialistischen Realismus von seinen Anfängen in den 1920er Jahren bis zur Ära Breschnew. Zu den vertretenen Künstlern zählen neben Deineka, Adlivankin, Lationow, Plastow, Brodskij und Korzhew auch der ehemalige Suprematist Wladimir Malewitsch. Differenziert wird auf die verschiedenen Ausprägungen des Sozialistischen Realismus geblickt, der keineswegs nur Produkt totalitärer Kontrolle war. Ein wichtiges Buch zur Neubewertung! (Text engl., Skira)