Ruinen, faszinierende Zeugen der Vergangenheit, sind seit der Renaissance eine besondere Inspirationsquelle für Künstler, Architekten und Schriftsteller. Die Ruine bezeugt die Größe menschlichen Schaffens, aber auch die Vergeblichkeit jeder Unternehmung. »Diese Empfindung rührt von der Zerbrechlichkeit unseres Wesens her, einer geheimen Übereinstimmung zwischen diesen zerstörten Monumenten und der schnellen Vergänglichkeit unserer Existenz.« (Châteaubriand). Durch den Verlust von Einheit und Vollständigkeit, den sie symbolisieren, widerspiegeln die Ruinen das Bild unserer gegenwärtigen Welt, deren einheitlicher Sinn sich in unendlich viele Verästelungen und Verzweigungen aufgespalten hat. Dieser außergewöhnliche Bildband führt uns, beginnend mit der Renaissance, durch alle Bereiche der westlichen Kunst (Malerei, Grafik, Literatur, Fotografie, Architektur und Gartenkunst) und entschlüsselt die symbolische, philosophische und kulturelle Bedeutung der Ruinendarstellungen in ihrer Zeit. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, der auch vergeblich gewesen wäre, durchstreift das Buch die wichtigsten Gegenden, in denen die Darstellung von Ruinen eine bedeutende Rolle spielt. Von Leonardo da Vinci bis Caspar David Friedrich, von Vincent van Gogh bis Kurt Schwitters und Joseph Beuys reicht die Liste der Künstler, die sich durch Ruinen faszinieren und inspirieren ließen, und so erhält der Leser außergewöhnliche Einblicke in Kunst und Kultur aus acht Jahrhunderten.