Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die ornamentale Ausmalung von Innenräumen in kräftigen Farben eine Selbstverständlichkeit. Die Menge der bemalten Architekturteile, die Dichte der Ornamente und die Intensität der Farben waren von etwa 1850 an derart gesteigert worden, dass die Malerei um 1890 die Innenräume zu dominieren begann. Die vielfarbigen Ornamente verliehen den Räumen eine Art Farbkleid, das den Raumeindruck entschieden bestimmte. In der vorliegenden umfassenden Studie wird diese Blütezeit der Dekorationsmalerei zum Thema gemacht. Im Zentrum stehen exemplarische Werke der Dekorationsmalerei in Sakralräumen der Schweiz. Von ihnen ausgehend werden kulturelle und kunsttheoretische Aspekte des Themenkreises »Form und Farbe« diskutiert. Außerdem: biografische Daten zu Dekorationsmalern, Neuerfindungen von Pigmenten im 19. Jahrhundert und eine Liste ausgemalter Sakralbauten.