Die Redewendung »Das kommt mir spanisch vor« könnte in München entstanden sein: In der biedermeierlichen Residenzstadt wusste bald jeder, dass Lola Montez (1821-1861) gar keine Spanierin war. Nur ihr glühendster Verehrer hielt unbeirrt an einem Wunschbild fest, das seinen autokratischen Herrschaftsanspruch zunehmend aushöhlte und ihn zuletzt die Krone kostete. Das Verhältnis zwischen Ludwig I. König von Bayern und der irischen Hochstaplerin gilt als die spektakulärste Affäre des 19. Jahrhunderts, Lola Montez als eine der tragischen Frauenfiguren der Geschichte. Die Publikation verfolgt den Skandal mit seinen Voraussetzungen und Konsequenzen und trägt eine beachtliche Fülle an Material und historischen Dokumenten in Bild und Text dafür zusammen. So ist ein Münchner Lesebuch entstanden, das neben seiner Protagonistin Lola Montez zahlreiche Verbindungen und Verstrickungen enthüllt und ein kurzweiliges Portrait einer großen Stadt und ihrer politischen und kulturellen Verflechtungen zeichnet.