Kunsthandel und Sammlungswesen zur Zeit des Nationalsozialismus sind Themen, die angesichts aktueller Restitutionsforderungen von Kunstwerken zunehmend in das Blickfeld der Öffentlichkeit geraten. Der Band dokumentiert, wie zwischen 1934 und 1945 Bilder von Emil Nolde, Lovis Corinth, Karl Hofer und anderen in die Kunstsammlung Sprengel kamen. Der Aufbau der Sammlung Sprengel in dieser Zeit zeigt, dass es während des Nationalsozialismus einen funktionierenden Kunstmarkt sowie eine intensive Sammeltätigkeit auch der als entartet geltenden künstlerischen Moderne gegeben hat. Über ein komplexes Beziehungsgeflecht von Kunsthändlern, Sammlern und Künstlern gelang es dem hannoverschen Industriellenehepaar Margrit und Bernhard Sprengel nahezu 600 Kunstwerke von Vertretern des deutschen Expressionismus zusammenzutragen und diese so vor Beschlagnahmung und Vernichtung zu bewahren. Die besonderen Bedingungen und Grenzen des Kunsthandels sowie die Handlungsmöglichkeiten vieler heute noch weitgehend unbekannt gebliebener Kunsthändler und Sammler werden so sichtbar.