Der Band widmet sich der Beschäftigung mit dem Werk des Egon Schiele in der bildenden Kunst der Gegenwart. Zu sehen sind Referenzen der Moderne, Aneignungen und Fortschreibungen des Historischen im doppelten Sinne des Wortes. Künstler der Gegenwart folgen Schiele im zeitlichen Sinne nach, lassen sich von seinem außerordentlichen Werk inspirieren, bekunden Anerkennung und sind zu verstehen als bildnerische Hommage. Auffälligste Nachwirkung gewinnt die bildnerische Intensität. Viele der zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstler zeigen sich beeindruckt von Schieles sicherem Talent der Strichführung, seiner Kunstfertigkeit und dem leidenschaftlichen Sendungsbewusstsein. Andere bearbeiten die Probleme der Reproduzierbarkeit, der extensiven Verbreitung oder zeigen eher kritische Distanz, wie Sherrie Levine in ihrer berühmten Serie »after Schiele«, in der die Klischees des Stils und die kommerzielle Verwertung zutage treten. Ausstellung: Atelier Auegarten, Zentrum für zeitgenössische Kunst der österreichischen Galerie Belvedere, Wien vom 13. Sept. 2006 bis 11. Februar 2007.