Ein Gesamtüberblick über die überraschenden Arbeiten der japanischen »Digital Diva«. Die japanische Künstlerin Mariko Mori hat sich ein Bewusstsein für die Einheit der materiellen, spirituellen und technologischen Welt bewahrt. Auch ihre jüngste Arbeit »Tom na H-iu«, eine viereinhalb Meter hohe Glasskulptur, verschmilzt uralte Rituale mit Technologien des 21. Jahrhunderts. Der Monolith wurde von keltischen Menhiren inspiriert, dem sagenumwobenen Durchgangsort der Seelen in ein neues Leben. Computergesteuerte LED-Strahler lassen ihn in verschiedenen Farben aufleuchten, die in Echtzeit auf das Auftreten von Neutrinos verweisen, aufgespürt vom Super-Kamiokande, dem Neutrinodetektor in Japan. Die außergewöhnliche Publikation bietet einen Rückblick auf Moris gesamtes Oeuvre und präsentiert erstmals auch den im Verlauf von elf Jahren entstandenen Foto-Zyklus »Beginning of the End: Past, Present, Future« vollständig, in dem sich Mori als Zeitreisende in einer Plexiglaskapsel an symbolkräftigen Orten präsentiert - von Gizeh über New York bis Schanghai. (Text engl.)