Ben Willikens ist mit Gemälden menschenleerer Räume bekannt geworden, in denen die Zeit stillzustehen scheint. Lange beherrschte Grau die Palette, und die subtile Lichtregie der Tiefenperspektive zog Betrachter wie Interpreten an, die hier ein »Theater der Abwesenheit« vorfanden. Doch Willikens’ Oeuvre ist umfangreicher und vielfältiger, als es die Kataloge der zahlreichen Ausstellungen bisher erkennen ließen - die vorliegende Werkübersicht führt daher erstmals seine ganze Breite vor Augen. Von den Zeichnungen der 1960er-Jahre, den Anstaltsbildern und Abendmahl-Gemälden der 1970er-Jahren über die Gegenräume und ORTE bis hin zum Deckenbild Leipziger Firmament von 2014 rekapituliert diese Werkübersicht in mehr als 250 Abbildungen eine künstlerische Entwicklung, in der Autolacke und Aquarelle, Zeichnungen und Fotografien, Gouachen und Collagen, Acrylfarben und Siebdrucke eine Rolle spielen - und seit gut zehn Jahren auch alle Farben.