Petersberg 2009. Die in der Universitätsbibliothek Erlangen aufbewahrte Sammlung altdeutscher Zeichnungen ist als Konvolut seit dem 17. Jh. geschlossen überliefert. In ihrer Herkunft aus Nürnberger Künstlerwerkstätten der Spätgotik gibt sie Einblick in die Praxis des Zeichnens im Mittelalter, aus der sich um 1500 Albrecht Dürer löste. Der mit Mitteln der J. P. Getty Stiftung, Los Angeles, und der Staedtler Stiftung, Nürnberg, wissenschaftlich neu bearbeitete und farbig illustrierte Bestandskatalog stellt die 154 Zeichnungen in ihren jeweiligen Funktionen und kunsthistorischen Zusammenhängen einzeln vor. Besonders die fränkische Zeichenkunst des 15. Jh. nimmt dabei schärfere Konturen an, etwa in den umfangreichen Werkgruppen von Hans Pleydenwurff und Michael Wolgemut und ihrem Umfeld. Der einleitende Aufsatz der renommierten Autoren Stephanie Buck und Guido Messling erörtert das Zeichnen vor Dürer.