Die Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin besitzt eine repräsentative Sammlung Florentiner Tafelmalerei des 14. Jh. Dazu gehören Werke von höchster Bedeutung, wie Giottos Darstellung des Marientods oder das große Triptychon von Agnolo Gaddi aus der Florentiner Kirche Santa Maria degli Angeli. Um 1400 legten die Maler großen Wert darauf, daß ihre Produktion den Kompositionen Giottos ebenbürtig erschienen. Innerhalb der Giotto-Nachfolge hat der Maler Cennino Cennini einen wichtigen Platz. Er ist Protagonist der Ausstellung und verdankt seine Bekanntheit dem »Buch von der Kunst«, worin er Materialien und Techniken, aber auch die Ansprüche der Künstler seiner Zeit detailreich beschreibt. Die Gemäldegalerie besitzt zwei Tafeln Cenninis, die anläßlich der Ausstellung das Depot des Museums verlassen und erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Gerade aufgrund ihrer Rückseiten führen sie den komplexen Entstehungsprozeß spätmittelalterlicher Altarretabel vor Augen. In diesem Rahmen werden neue Erkenntnisse zur handwerklichen Praxis der Malerwerkstatt vorgestellt, die dem Besucher Einblick in die modernen naturwissenschaftlichen Methoden der Gemäldeuntersuchung gewähren.