Colonnas literarische Bedeutung, ihre zentrale politische Rolle und vor allem ihre Bemühungen um eine innerkirchliche Reform im Kreise berühmter Theologen werden dabei veranschaulicht. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf Vittorias inniger Beziehung zu Michelangelo, die sich in Briefen, Sonetten und vor allem in Geschenk-Zeichnungen des Meisters an sie ausdrückt. Die unglaubliche Popularität dieser religiösen, z.T. revolutionären Zeichnungen mit reformatorischen Anklängen spiegelt sich in den zahlreichen Gemälden und Stichen sowie in späteren Werken der Gegenreformation. Darüberhinaus wird aufgezeigt, inwieweit das Michelangelo durch Vittoria Colonna übermittelte reformkatholische Gedankentag seine folgenden Werke beeinflußt haben mag. Aber auch andere Frauen der Reformbewegung wie Giulia Gonzaga und Renata di Francia sowie Dichterinnen des 16. Jhs. wie Laura Battiferri und Tullia d’Aragona finden Erwähnung.