Der Band präsentiert die Meisterwerke aus der Sammlung des Belvedere in Wien neben ausgewählten Leihgaben, um einerseits Rodins Ringen um die Form, andererseits den konkreten Werkzusammenhang zu veranschaulichen. Zudem weisen Einzelkapitel von ausgewählten Rodin-Experten nach, auf welch geschickte Weise Rodin seine Beziehungen in der bürgerlichen Gesellschaft und intellektuellen Zirkeln zu nutzen wusste, um seine Werke zu bewerben. So war er, nachdem ihm der politische Skandal um sein Werk »Balzac« zu Ruhm verholfen hatte, aus Ehrgeiz und Eigennutz durchaus bereit, opportunistisch zu agieren. Kaum ein anderer Künstler hatte so viele einflussreiche Agenten wie Rodin, der auch Fotografen wie Stephen Haweis und Henry Coles, Eugène Druet, Jacques-Ernest Bulloz oder Edward Steichen für seine Zwecke zu engagieren vermochte. Edward Steichens fotografischen, dem Piktoralismus verpflichteten Aufnahmen der Werke Rodins und der Bedeutung der Fotografie für Rodin und seine Rezeption ist ein weiterer Schwerpunkt gewidmet.