Die Moderne liefert pathosfreie Bilder. Bei letzten Dingen denkt man an Kasimir Malewitschs »Schwarzes Quadrat«, an Ad Reinhards als »letzte Bilder« gedachte »Black Paintings«. Piet Mondrian kommt einem nicht gleich in den Sinn. Doch auch sein Neoplastizismus genannter Konstruktivismus stößt zum Letztendlichen der Kunst und des Lebens vor. Die roten, blauen, gelben und weißen bis grauen rechteckigen Farbflächen und schwarzen Linien sind das allseits bekannte Markenzeichen des 1872 in Amersfoort geboren Künstlers. Perfekt ausbalancierte Linien, Farben und Flächen sind die Grundlage seines abstrakten Schönheitsideals, das keine gegenständliche Reminiszenz, kein subjektiver Ausdruck, kein persönliches Empfinden trübt. Die Reinheit dieser durch und durch rationalen Harmonie ist vergeistigt und hat dennoch die Affinität zu Design, Mode und Werbung, die ihr die immense Popularität verschafft. Der Band vollzieht Mondrians grandiose Entwicklung in großen Schritten nach.