»Ich wollte immer zwei Dinge gleichzeitig machen«, sagte der Franzose selbst einmal über sein kreatives Schaffen. Das ist ihm vor allem mit seinen Darstellungen der Odalisken, der vorderorientalischen Damen in ihren Gemächern, gelungen. Hier kreiert Matisse immer wieder aufs Neue sein meisterhaftes Zusammenspiel aus figürlicher Darstellung und ornamentaler Verzierung, inspiriert von den faszinierenden Eindrücken des Orients. Diese stammen aus seinen Reisen nach Algerien, Marokko und in den Maghreb, wo er sich von den fremden Bildern der orientalischen Welt verführen und anregen ließ. Neben den sinnlichen Erfahrungen sind es vor allem islamische Teppiche, ornamentale Stoffe und Keramiken, die er nach seiner Rückkehr nach Südfrankreich immer wieder in seine Kunst einfließen lässt. Sein erstes orientalisches Werk schuf Henri Matisse 1917. Ausstellung und Katalog nehmen dieses Jahr zum Ausgangspunkt und führen mit rund 100 Gemälden, Zeichnungen, Grafiken, Skulpturen und Textilien bis in die 1940er Jahre. Ergänzt werden die Arbeiten durch ausgewählte Fotografien, die den Künstler mit seinen Modellen bei der Arbeit zeigen.