Feininger, Jawlensky, Kandinsky, Klee - diese Maler der Klassischen Moderne verdanken Emmy Esther Scheyer (1889-1945) viel. Selbst eine begabte Malerin, entflammt sie geradezu für die Kunst von Jawlensky, der sie Galka nennt. 1924 gründet sie mit ihm und seinen Bauhauskollegen die »Blaue Vier«, um sie in Amerika mit Ausstellungen und Vorträgen bekannt zu machen. »Es ist lebensbejahend, Pläne zu machen, wird es dann nichts, kommt was anderes. Aber Luftschlösser retten vor dem Untergang, der Mutlosigkeit heißt und Sünde ist«, schreibt die »Ministerin« ihren »vier blauen Königen«. Außerdem verhilft sie Kindern und Jugendlichen zur eigenen Kreativität. Ihr filmreifes Leben endet in Hollywood. Mit 300 Abbildungen, Briefen, Ausschnitten aus Tagebüchern und Aussagen von Zeitgenossen zeichnet Gilbert Holzgang das Porträt der leidenschaftlichen Pionierin, Kunstvermittlerin und Netzwerkerin. Für seine Forschungen und Theaterstücke wurde er mit dem niedersächsischen Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.