Seit über 2000 Jahren bestehen enge Beziehungen zwischen Bayern und Italien. Diese Verbindungen sind nicht nur durch die geographische Nähe bedingt, sondern vor allem dem intensiven politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen beiden Ländern geschuldet. Mit diesem Buchprojekt liegt erstmals eine alle Epochen umfassende Gesamtdarstellung der Einflüsse Italiens auf die Kunst Bayerns vor, wobei der Schwerpunkt naturgemäß auf der Zeit zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert liegt. Völlig neu ist zudem die Annäherung an das Thema. Die Italienrezeption wird nicht nur im Hinblick auf die Stilentwicklung der bayerischen Kunstgeschichte beleuchtet. Vielmehr werden die Ursachen, Hintergründe, Formen und Wege der Italienbezüge betrachtet. Vor allem in Renaissance und Barock nahmen sich Auftraggeber und Künstler die italienische Kunst zum Vorbild, denn hier waren diese Stile entstanden und galten daher in ganz Europa als »modern« und nachahmenswert. Eine Orientierung nach Italien konnte aber auch Gründe haben, die über das rein Künstlerische hinausgingen, das heißt durch politische, dynastische oder wirtschaftliche Kontakte motiviert sein, die durch Kunstwerke zum Ausdruck gebracht werden sollten. Das Thema verspricht daher sowohl für den kunsthistorischen Spezialisten als auch für den interessierten Laien von Bedeutung zu sein: Bayern könnte nach der Lektüre noch deutlicher als »nördlichste Region Italiens« erscheinen.