Die Publikation stellt erstmals den gesamten Bestand an burgundischen Tapisserien im Historischen Museum in Bern in Bild und Text vor und vergleicht ihn mit den nächst verwandten Beispielen in Brüssel, Glasgow, Krakau, London, Reims, Rom, Rouen und Wien. Tapisserien zählten im Spätmittelalter zum standesgemäßen Besitztum der Fürsten. Im 15. Jahrhundert entwickelten sich in den nordischen Landen des Burgunderreiches Produktionszentren, unter welchen Arras, Tournai und Brüssel als Hauptlieferanten für Behänge hervorstachen. Die Fürsten dieser Zeit statteten nicht nur ihre Residenzen mit diesen aus, sondern nutzten die hohe Wertschätzung der textilen Kunstwerke, indem sie sie als Hochzeitsgaben und als diplomatische Präsente Verwandten, politischen Verbündeten und Gegnern, dem Klerus oder dem Papst verehrten. Ausgangspunkt dieser Untersuchung bildet der gut erhaltene Bestand des Historischen Museums in Bern. Ein eingehendes Quellenstudium ermöglichte es, die beliebtesten religiösen und profanen Themen zu benennen, denn die in der höfischen Literatur besungenen Helden aus der Antike und dem Mittelalter hatten auch in die Gattung der Tapisserie Einzug gehalten. »Detaillierte Bildbeschreibungen, Kompositionsanalysen, literarische Quellenkunde, ikonographische Bestimmungen sowie Feststellung von Datierung, Auftraggeber und Bestimmungsort lassen dieses Werk über die burgundischen Tapisserien zu einem kulturgeschichtlichen Kompendium anwachsen, das am Beispiel einer Kunstgattung die geistigen, religiösen, historischen, gesellschaftlichen und künstlerischen Strömungen einer Epoche spiegelt«. (Neue Zürcher Zeitung) »Ein Kunstbuch von außergewöhnlichem Format«. (KunstbuchAnzeiger)