Bemerkungen zu einer Ästhetik der Anwesenheit. Das Sekundäre breitet sich aus: Alles versinkt im Gerede, im Jargon, alles wird verschluckt vom unaufhörlichen Rauschen der »Informationen«, »Diskurse« und »Texte«. Botho Strauß, der als Künstler die feinsten Verschiebungen im Gesellschaftsgefüge aufzeichnet, hat immer auch theoretisch auf sie reagiert. Fünf der wichtigsten Schriften sind hier zusammengefaßt, darunter die Rede zum Büchner-Preis und der Essay über George Steiner. Die Hommage zu Peter Steins sechzigstem Geburtstag gerät zur Ortsbestimmung eines »werksversessenen« Theaters heute, während »Distanz einhalten« eine Wiederentdeckung des großen formbewußten Rudolf Borchardt darstellt. In diesem Kontext ist auch für den »Anschwellenden Bocksgesang« eine neue Lektüre geboten, die sich weder von Vorurteilen noch von aufgeregten Diskussionen lenken läßt.