Ab 1515 arbeitete Raffael an einem Bilderzyklus für Teppiche in der Sixtinischen Kapelle, der das Wirken der Apostel Petrus und Paulus zum Thema hat. Eine der Teppichserien nach diesen Vorlagen gelangte im 19. Jahrhundert aus London nach Berlin und wurde bis zu ihrem Verlust im Zweiten Weltkrieg an prominenten Orten der Museumsinsel präsentiert. Anlässlich des 500. Todestags von Raffael 2020 werden die Geschichte der Raffael-Tapisserien und ihre sammlungs- und kulturhistorische Bedeutung für die Berliner Museen umfassend beleuchtet. Ein kunsthistorischer Blick auf die Bildvorlagen entschlüsselt deren Motive, die Restaurierungsgeschichte im 19. Jahrhundert wird untersucht. Die Rekonstruktion einer großen Sonderausstellung von 1848 zeigt, welche kunsthistorische Bedeutung die Teppiche hatten und welche Präsentationsformen in den Galerien Europas damals vorherrschten. Erstmals wurden historische Fotografien der Objekte und ihrer Ausstellungsorte wieder gezeigt.