Hokusai (1760-1849), Zeichner, Holzschneider und Maler. Seine Farbholzschnitte galten im japonismusverrückten Europa des späten 19. Jahrhunderts als Inbegriff des japanischen Stils und nahmen einen immensen Einfluss auf die Entwicklung der europäischen Moderne. Künstler von van Gogh und Monet bis Gauguin und Morisot, von Cassatt bis Klimt ließen sich von seiner Linienführung, seinen flächigen Kolorierungen und seinen kühnen Kompositionen inspirieren. Hokusai war von der Kunst besessen. In seinem langen, rastlosen Leben schuf er eine ungeheure Zahl an Arbeiten und bewies in allen Genres eine stupende Meisterschaft. In seinen ukiyo-e, den »Bildern der fließenden Welt« (der vergänglichen Welt), stellte er die Kurtisanen, Sumo-Ringer und Kabuki-Schauspieler dar, die das Vergnügungsviertel in seiner Heimatstadt Edo, dem heutigen Tokio, bevölkerten, daneben schuf er Stillleben, Karikaturen, Landschaften, Rollbilder, über 1.000 Romanillustrationen und aufwendige Auftragsarbeiten für private Sammler. Hokusais Farbholzschnittserie 36 Ansichten des Berges Fuji, die zwischen ca. 1830 und 1834 veröffentlicht wurde, ist das berühmteste Werk des Künstlers und mit ihrer Darstellung des Vulkans zu verschiedenen Jahreszeiten und aus verschiedenen Blickwinkeln ein Höhepunkt der japanischen Druckgrafik. Das Bild »Unter der Welle« vor Kanagawa, das erste Blatt dieser Reihe, oft auch nur kurz »Die große Welle« genannt, ist das weltweit bekannteste und am häufigsten reproduzierte Werk japanischer Kunst. Dieser Band stellt Hokusais künstlerische Laufbahn anhand von Schlüsselwerken aus seiner ungewöhnlichen langen Karriere dar und geht den Gründen nach, warum er die westliche Kunstwelt so in seinen Bann zog.