Andreas Kieser (1618-1688) ließ sich mit 16 Jahren im Dreißigjährigen Krieg als Soldat anwerben, erhielt eine Ausbildung in Geometrie und Kartographie und avancierte zum Artillerieoffizier. 1680 begann er, eine systematische Vermessung und Beschreibung der württembergischen Forstbezirke durchzuführn, nachdem die alten »Lagerbücher« sich als überholt erwiesen und bisherige Versuche einer kartograhischen Vermessung unbefriedigend ausgefallen waren. Die landeskundliche Bedeutung des Kartenwerks, der Lagerbücher und der Ansichten kann gar nicht hoch genug geschätzt werden. Es handelt sich hierbei um den umfangreichsten Zyklus von Ortsansichten. Ihr eigentlicher Wert liegt darin, daß es eine Vielzahl von Bildern gibt, die den Siedlungsbestand einer geschlossenen Landschaft für einen bestimmten Zeitraum vollständig wiedergeben. Vom Zabergäu im Norden bis zum Steinlachtal (Mössingen) im Süden, von Maulbronn und Calw im Westen bis Welzheim und Lorch im Osten sind nahezu alle Orte wiedergegeben. Es sind zusammen 40 Städte, 405 Dörfer, 115 Weiler, 85 Einzelhöfe, 28 Schlösser und Burgen, 5 Klöster, 2 Mühlen, 1 Badehaus und ein Landturm.