Als Aby Warburg im September 1895 in die USA aufbrach, war nicht absehbar, dass seine Suche nach den symbolischen Grundlagen der Kunst zu einem der faszinierendsten Ereignisse der Wissenschaftsgeschichte seines Fachs werden würde. Warburgs amerikanische Reise währte nur Monate, sein Aufenthalt in den Pueblo-Gebieten nur wenige Wochen, aber 1923 legte er seine Erkenntnisse im wegweisenden Vortrag zum »Schlangenritual« dar. Anhand ausgewählter Fotografien, ethnologischer Zeichnungen sowie zahlreicher Dokumente regt dieses Geschichten- und Bilderbuch zu einer Entdeckungsreise an. Es durchquert einen ausgedehnten Forschungskontinent, zeigt Warburgs diverse Gesprächspartner - vom Häuptling bis zum Missionar - und insbesondere seine Sammlung von Ritualgegenständen und Kunstwerken voller symbolischer Darstellungen. Die Dokumente sind Zeugnisse des sich abzeichnenden Umbruchs in Warburgs wissenschaftlichem Denken, der schließlich zur grenzüberschreitenden kulturkomparatistischen Methodik führt, für die Aby Warburg heute weltweit geschätzt wird.