Werner Spies ist Verfasser von Werkverzeichnissen der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts, war Professor an der renommiertesten deutschen Kunstakademie, Direktor des Musée national d’art moderne im Centre Pompidou in Paris, Schriftsteller großer Monographien und Kritiker der führenden deutschen Tageszeitungen über Jahrzehnte und hat sich vielerlei Verdienste erworben, als Berater, Experte, Kritiker, Ausstellungsorganisator. An seiner Bedeutung für die deutsch-europäische Kunstgeschichte kann auch der Fälscherskandal von Köln nicht rütteln. In der Reihe »Auge und Wort: Gesammelte Schriften zu Kunst und Literatur« veröffentlichte Spies seine Bücher über relevante Themen der Kunstgeschichte, wie er sie als Beobachter und vor allem Gestalter begleitete. Die Reihe ist nun bei uns im Angebot - jedes Buch eine Zäsur in der kunsthistorischen Literatur und nun bei uns zum reduzierten Preis erhältlich. Die Entwicklung der Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg setzt in diesem Band ein mit zwei Texten über den Bauhaus- Künstler und dann in die USA ausgewanderten Josef Albers, dessen Farbkunst viele junge amerikanische Künstler beeinflusste. In den USA entstanden die vitalen Gegenbewegungen gegen eine europäische Nachkriegskunst, die sich zwischen sublimem Formzerfall und der Suche nach mythischen Ursprungsformeln verzettelte. Von Jackson Pollock über Barnett Newman, als den Energiezentren dieser Bewegung, führt der Weg wieder zurück nach Europa zu Victor Vasarely, der als Protagonist der Moderne kaum in Erscheinung trat. Werner Spies zeigte früh, das konsequente Darstellung optischer Phänomene die Person des schaffenden Künstlergenies in Frage stellte und dass Vasarely die Möglichkeit des Mediums Film und die Reproduzierbarkeit seiner Werke bereits in einer Bewusstheit einsetzte, die weit über seine Zeit hinaus wies.