Die tibetanische Malerei hat eine Jahrtausende alte Tradition, die sich in den zahllosen Wandgemälden der tibetischen Klöstern manifestiert - welche jedoch von den chinesischen Besatzern während der Kulturrevolution fast alle zerstört wurden. Umso kostbarer ist, was heute noch betrachtet werden kann. Tatsächlich verkörpern die in diesem Band präsentierten Thankas und Mandalas mit ihrer Symbolik und den Darstellungen von Buddha, von göttlichen Wesen und Boddhisatwas den immerwährenden Kreislauf von Tod und Wiedergeburt, vom Erschaffen und Zerstört-Werden - und die Möglichkeit, diesen zu verlassen und ins Nirwana einzugehen. Sie sind die bildhafte Darstellung von Erkenntnissen, die große Meister des tibetischen Buddhismus in tiefen Meditationen gewonnen haben. So verfolgt dieses Buch den buddhistischen Weg der Selbsterkenntnis. Man kann die in den Bildern dargestellten Götter, Dämonen, Heiligen und übernatürlichen Wesen nicht als außerhalb von uns selbst existierend interpretieren, sondern als Aspekte des menschlichen Potentials, etwa der Fähigkeit zum Mitleid, zur Weisheit, zur geistigen Disziplin und zu anderen spirituellen Zuständen. (Text englisch)